Senioren sind heute viel engagierter als noch vor einigen Jahren, bleiben wesentlich länger gesund und widmen sich nach der Pensionierung nicht selten einem neuen, aktiven Lebensabschnitt. Es entsteht eine oft auch sozial engagierte Schicht von Menschen, die ihre Erfahrungen und auch die relative ökonomische Sicherheit für vielschichtige Projekte und Lebensformen nützen. Und die finanzkräftige Gruppe der Aktiv-Senioren ist längst auch von der Wirtschaft als Zielgruppe identifiziert worden.
In Norwegen etwa gehen die Menschen im Schnitt sieben Jahre später in Pension als bei uns – und sie bleiben auch gut sieben Jahre länger gesund. Petter Iversen arbeitet als Ingenieur bis zum Pensionsalter von 70 und denkt auch danach nicht ans Aufhören. Freilich haben sich auch die Arbeitsbedingungen geändert: Zwei Stunden pro Woche können Mitarbeiter über 60 Jahren bei Siemens Norwegen während der Arbeitszeit Sport betreiben. Dazu gibt es ein Gehaltsplus und zusätzliche Urlaubswochen.
Annegret Klusmeier hat sich nach der Pensionierung entschieden, im Allmende-Wohnprojekt im norddeutschen Wulfsdorf neu durchzustarten: „Wir haben hier die Idee vom Dorf neu erfunden. Nachbarschaftlich und individuell leben, Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden, sich ökologisch und sozial engagieren – all das wird bei uns groß geschrieben“. Auch in Österreich gibt es erste Projekte für gemeinschaftliches Leben von alten Menschen und jungen Familien.